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Endlich Raum für Ideen: Der Umzug ins eigene Atelier
Schon lang gewünscht und endlich wahr geworden: Im Oktober 2019 zog ich und meine RÅVARE-Produktion endlich ins eigene Atelier. Heute lade ich dich ein, mit mir ein wenig zurück zu schauen.
Ich weiß nicht, wie es dir geht, aber ich benötige Raum und Luft zum Arbeiten. Aber vielleicht benötigen gerade Produkte, die von Hand gemacht werden, mehr Raum. Als die ersten Ideen für mein Label RÅVARE reiften, eine Kollektion funktionaler Accessoires aus veganem Filz zu entwerfen, hatte ich weder einen eigenen Arbeitsraum noch eine Werkstatt – und schon gar kein Atelier. Die Ideen entstanden zunächst im Kopf, nahmen am Wohnzimmertisch Gestalt an, wurden auf dem Sofa durchdacht und am Schreibtisch finalisiert.
In einem Atelier braucht es Raum für Ideen, Platz um Arrangements zu testen, die Arbeitsschritte vorzubereiten, die fertigen Produkte unterzubringen und für den Versand einzupacken.
Alles auf 15 qm: Atelier, Lager, Logistikzentrum
Schließlich nutzte ich das dritte Zimmer in meiner Leipziger WG, das gerade frei geworden war, für das Zeichnen, Zurechtlegen, Schneiden und Fertigen. Um die ersten Produkte und Prototypen zurechtschneiden zu können, nutzte ich den gerade freigewordenen alten Esstisch meiner Eltern, der reichlich Platz zum Arbeiten und zum Verstauen bot. Alle Materialien musste ich auf engstem Raum unterbringen: Den veganen Filz, der auf großen Rollen geliefert wurde. Die Filz-Zuschnitte, die für jedes RÅVARE-Produkt anders aussehen und sortiert untergebracht werden müssen. Reißverschlüsse, Gurtbänder, Schnallen, Nieten, Garn in verschiedenen Farben… In diesem „dritten Zimmer“ brachte ich auf 15 qm auch noch meine beiden Nähmaschinen unter, mit denen ich die Accessoires von Hand nähte. Und natürlich musste hier alles versandfertig gemacht werden.
In meinem 15qm WG-Zimmer entstanden in den ersten Jahren alle RÅVARE-Produkte.
Ein kleiner Traum und langgehegter Wunsch ging in Erfüllung
Über Freunde von Freunden, also über mein persönliches Netzwerk hat es dann geklappt. Und ich habe richtig Glück gehabt. Denn auf meiner Suche wurden mir einige dunkle, dreckige, staubige und ungemütliche „Ateliers“ angeboten. Mein Atelier ist ein echter Glücksgriff, es ist warm und hell, luftig und groß, erstreckt sich über zwei Etagen und bietet einen tollen Ausblick auf einen großen Hof. Direkte Nachbarn: Big Cinema. Wenn hier im späten Frühling die riesigen Leinwände für die umliegenden Open-Air-Kinos im Hof ausgelegt und gereinigt werden, dann bin ich hautnah dabei.
Im neuen Atelier in Leipzig-Gohlis ist es warm und hell. Auf zwei Etagen ist genug Stauraum für Materialien und ausreichend Platz um die Bestellungen aus veganem Filz vorzubereiten und in Stoßzeiten an drei Maschinen gleichzeitig zu fertigen.
Raus aus dem dritten Zimmer und hinein in eine eigene Schaffenswelt
Seitdem fahre ich täglich „zur Arbeit“ und das ist auch ein Fakt, der mich mein Business noch einmal gänzlich anders erleben lässt. Denn vorher habe ich meine vier Wände nicht für die RÅVARE-Prozesse verlassen müssen. Den Kopf mal frei zu kriegen oder Gedanken kreisen zu lassen, das gelingt nun im Atelier und auf dem Weg dorthin oder wieder nach Hause.